Nach dem Motorumbau auf 100 PS Rotax, sowie Überholung des Rumpfes war für Winter 19/20 die Grundüberholung Flügel und Höhenruder geplant.
Hier ein paar Eindrücke in chronologischer Reihenfolge.
Januar 2020, zerlegen, Bestandsaufnahme, Instandsetzung, wo dies nötig ist:
Bespannung abnehmen
Zufriedene Helfer am Ende eines langen Arbeitstages, wieder ist ein Stück geschafft!
Kleinere Schäden instandsetzen, hier am Bremsklappenkasten:
Weitere Arbeiten waren: Neue Kabel geschirmt, vieradrig, sowie neue Instrumentenschläuche (Silicon) verlegt. Wägung der Flügel, inkl. QR, Beschlägen und Blitzer.
Das Gewicht der alten Bespannung, inkl. Klebelack beträgt ca. 18,5 kg. Wow!
Einbau neuer Steuerseile für die Bremsklappen, sowie Austausch der Gelenklager an den Querrudern:
Ca. 1,2 kg wurden zusätzlich durch die neuen Kabel für die Stromversorgung der künftigen LED Blitzer an den Flügelenden eingespart.
Beschlagsinstandsetzung Höhenruder, mit neu verpresstem Lager:
Die Flügeloberflächen, sowie die Höhenruderflosse werden mit Grundierfüller von Oratex mit Hilfe einer Kurzfloorwalze grundiert um das Durchscheinen der dunklen Schäftstellen durch das nicht rückseitenbeschichtete Gewebe zu reduzieren.
Es folgt die Bespannung der Teile, unterstützt durch den Profi Alfred Drobny, niemand kennt sich mit Oracover besser aus! In drei Tagen ist die neue Bespannung aufgebracht.
Dispersionskleber auftragen:
2x Zuschnitt Gewebe, es ist bereits 2x mit Dispersionskleber eingestrichen:
Zuschnitt Bereich Düse, Stützradaufnahme:
Zuschnitt Bereich Düse, Stützradaufnahme – Die Oberseite wird belegt, hier Heften
mit Föhn (160°C):
Viele Einzelschritte sind beim Bespannen der Ruder zu beachten:
Entwässerung Bremsklappenkasten, die Nasenbänder erfordern Finger-
sowie Kabel und Instrumentenschläuche spitzengefühl beim Schrumpfen der Radien:
Kennzeichen (Klebefolie ) aufziehen, Blitzer mit Endscheiben montieren, dann alle neu bespannten Teile reinigen und einwachsen:
Es folgt die Einzelteilwägung, am nächsten Tag Transport der Teile in die Halle Süd zum Zusammenbau mit vereinten Kräften.
Die coronabedingten Abstandsregeln sind eingehalten.
Nach mehr als 4 Monaten wird wieder ein Flugzeug daraus.
Grau die vier Antirutschbänder, der Einstieg ins Flugzeug erfolgt über die Flügel. Hier ist das flotte Flügelprofil sichtbar, welches Reisegeschwindigkeiten zwischen 150 und 180 km/h beschert, je nach Bedarf.
Abnahme mit Schwerpunktwägung des Gesamtflugzeugs, durch den Luftfahrttechnischen Betrieb Lindner der uns stets mit Rat und Tat zur Seite steht, sowie Abnahmeflug als krönender Abschluss aller Mühen.
In diesem Sommer erfolgt die Flugzeugschleppschulung, auf die wir alle sehr gespannt sind.
Die Abt. Segelflug im LSV Biberach hat damit drei Jahre nach dem Kauf des Projekts und ca. 1200 geleisteten Arbeitsstunden einen neuwertigen Motorsegler zur Verfügung, der neben Reise- und Segelflug auch den kostengünstigen und lärmreduzierten Flugzeugschlepp ermöglicht.
Einweisungsflüge zur Schleppberechtigung fanden Corona bedingt erst ab August 2020 statt. Alle Segler, inklusive der Doppelsitzer ASK 21 und DuoDiscus XL lassen sich schleppen, ohne dass das Triebwerk übermäßig heiß wird. Die befestigte Landebahn sorgt für erfreulich kurze Startrollstrecken.
Zugpferde:
Thomas und Hp. alias „Werkstatt- Brothers“
Hübsch: Der Samburo über der schönen Biberacher Innenstadt (Foto: Samy Kramer)